Schöneberger Sängerknaben
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Schöneberger Sängerknaben
Gerhard Hellwig gründete am 12. November 1947 die "Schöneberger Sängerknaben" 1949 : Verpflichtung der "Schöneberger Sängerknaben" an die Deutsche Oper Berlin 1954 : Verpflichtung der "Schöneberger Sängerknaben" zu den Bayreuther Festspielen 1959 : Gerhard Hellwig gleichzeitig Leiter der künstlerischen Organisation der Bayreuther Festspiele 1962 : Stellvertretender Operndirektor in Frankfurt 1964 : geschäftsführender Direktor der Berliner Festwochen 1965 : Mitbegründer und Leiter des Berliner Theatertreffens Gründer und Leiter der "Begegnung junger Bühnenangehöriger" - später "Forum junger Bühnenangehöriger" 1972 : Intendant den Orchesters Philharmonia Hungaria 1974 : Intendant des Radiosymphonie Orchesters Berlin (RIAS) 1982 : Verleihung Bundesverdienstkreuz 1987 : Leiter der künstlerischen Organisation der "Sternstunden" - Freilichtaufführung anläßlich der 750 Jahrfeier Berlins 1993 : Verleihung der Bismarck Gedenkmedaille 1997 : Verleihung "Verdienstorden des Landes Berlin" 1997 : 50 Jahre Schöneberger Sängerknaben 2002 : Verleihung Bundesverdienstkreuz 1. Klasse So kennt man sie - und das schon seit über 50 Jahren. Als Gerhard Hellwig 1947 den Chor gründete, lag Berlin noch in Trümmern. Jede dritte Wohnung war zerstört. Die tägliche Lebensmittelration auf Karte V betrug 1500 Kalorien. Auf dem schwarzen Markt kostete ein Brot 80 Mark und ein Pfund Butter 600 Mark. Rund 300000 Berliner waren arbeitslos. Fast allen war der Mut genommen - die Hoffnung auch. In dieser Zeit suchte Gerhard Hellwig seine Schöneberger Sängerknaben gewissermaßen auf der Straße zusammen. Sie sollten im Chor ein Stückchen "Zuhause" bekommen und ein Ziel finden. Und da war noch etwas anderes: Gerhard Hellwig wollte von Anfang an politisch etwas bewegen. Er wollte mit dem Chor in aller Welt singen und der Welt zeigen, daß die Jugend in Deutschland heute anders ist, als in der Nazizeit. Mit der Musik - der Sprache der Welt. "Ich möchte mit dem Chor einmal im Weißen Haus auftreten." Das war seine Vision. Ob sie sich jemals erfüllen würde, war damals alles andere als sicher. Aber er ging an die Arbeit. Er bildete die Jungen aus und sang mit ihnen in Altersheimen und Krankenhäusern, auf Berliner Straßen und Plätzen. 35 Jungen und ihr Dirigent. Sie sangen deutsche Volkslieder und Berliner Gassenhauer, zeitgenössische Chormusik und - als einer der ersten deutschen Kinderchöre - auch Schlagerlieder, die Welterfolge wurden, wie "Auf Wiedersehen" oder "Pack die Badehose ein" mit der kleinen Cornelia Froboes sind von den Schöneberger Sängerknaben aus der Taufe gehoben worden. Das schien manchen Kritikern allerdings ein Abweg zu sein, aber Gerhard Hellwig war und ist Realist und sagte schon damals: "Schnulzen erhalten den Chor." Und das stimmt, denn ein Chor, der bestehen will, muß sich auch selbst finanzieren können, sofern er nicht subventioniert wird und die Schöneberger Sängerknaben haben niemals öffentliche Zuschüsse erhalten. Sie sangen auch Schlager, um existieren zu können, aber vergaßen darüber nicht ihre künstlerischen Ambitionen. Ihre hochgesteckten Ziele und ihr soziales Engagement. Namhafte Komponisten schrieben speziell für diesen Chor, und das förderte seinen Ruf. Der Intendant der damaligen "Städtischen Oper", Heinz Tietjen, schätzte die musikalische Präzision der Schöneberger Sängerknaben so sehr, daß er sie erstmalig im Dezember 1949 als Chor der jüngeren Pilger in "Tannhäuser" engagierte. Daraus entwickelte sich eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit der Oper - und zwar nicht nur in Berlin. Wieland Wagner wurde auf den Chor aufmerksam und forderte ihn 1954 auf, an seiner "Tannhäuser" Inszenierung bei den Bayreuther Festspielen mitzuwirken. Der Kontakt zu den Bayreuther Festspielen wurde schließlich so stabil, daß Wieland Wagner Gerhard Hellwig als engsten Mitarbeiter zu sich holte. Der Chor und sein Dirigent hatten sich einen Namen gemacht. Und es ist ihnen gelungen, diesen 5 Jahrzehnte zu erhalten. Selbst die Vision aus der Gründerzeit erfüllte sich. Der Chor zog hinaus in alle Welt. Er sang auf der Weltausstellung 1967 in Montreal, trat vier mal bei der German-American Steuben Parade in New York auf, überbrachte Präsident Carter im Weißen Haus musikalische Grüße aus Berlin, sang bei der Abschiedsfeier der westlichen Alliierten und vor jungen russischen Soldaten vor ihrem Wegmarsch aus ihrem Hauptquartier aus Wünsdorf. Der Chor setzte sich mit dem, was war und was werden soll, auseinander, sang bei der Gedenkfeier zum 50. Jahr nach der Auflösung des KZs-Sachsenhausen und immer und überall für das Hilfswerk Berlin. Die "jüngsten Botschafter Berlins" - wie sie Ernst Reuter einmal nannte - gehören heute zur Stadt, wie der Funkturm und das Brandenburger Tor. Willy Brandt wünschte sich immer das Durchhaltelied "Bald wird der Himmel blau in Berlin", was nach der Wende in "Jetzt ist der Himmel blau in Berlin" umgetauft wurde. Wenn die ersten Schöneberger Sängerknaben von 1947 inzwischen auch längst "alte Knaben" geworden sind - der Chor ist immer jung geblieben. Von Beginn an steht der Chor auf eigenen Füßen. Zur Unterstützung gründete sich der Verein zur Förderung der Schöneberger Sängerknaben, Freunde des Chores können durch Mitgliedschaft den Chor unterstützen: Verein zur Förderung der Schöneberger Sängerknaben Budapester Str. 43 - 10787 Berlin Telefon/Fax Nummer: + 49 (0)30 / 2 61 61 87 Homepage www.schoeneberger-saengerknaben.de |
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